Endlich wieder Rostpaste

Puhh, also ganz ehrlich, wie kann denn heute schon wieder Freitag sein? Gefühlt war doch gerade erst Wochenende 😅 Also bei Feiertagen am Anfang der Woche plus Brückentag (zumindest bei uns in Berlin), startet die Woche erst Mittwoch. Absolut logisch. Aber irgendwie zu viel für mein Zeitgefühl und mein Zeitmanagement 🙈 Geht’s dir da ähnlich oder beeinflussen Feiertage plus Brückentage dich überhaupt nicht?

„Der Rost macht erst die Münze wert“

Johann Wolfgang von Goethe

Wie recht Goethe doch damit hat und mir dabei gleichzeitig ganz aus der Seele spricht. Wobei an dieser Stelle dir selbst überlassen ist, ob nur „echter“ Rost oder auch künstlicher Rost einen Wert schafft. Für mich ist das ganz klar. Und so wurde es auch mal wieder Zeit für ein Mixed Media Projekt mit Rosteffekt.

Malplatte in schwarz

Ich entschied mich für eine Malplatte, die ich hier noch rumzuliegen hatte. Du kannst auch eine weiße Malplatte nehmen und diese mit schwarzem Gesso grundieren oder einfach auf Weiß arbeiten. Das bleibt wie bei jedem Projekt – deine künstlerische Freiheit.

Collagepapier und alte Buchseiten

Bevor ich mich ans Kleben mache, entschied ich mich, die Buchseiten und das Collagepapier in Stücke zu reißen. Am liebsten lege ich eigentlich mein Metalllineal an und reiße dann das Papier. Wenn ich es nur mit Händen reiße, habe ich manchmal völlig kuriose Stücken und das war beim heutigen Projekt gewollt. Die Schnipsel begann ich mit Collagemedium aufzukleben. Erst eine Schicht auf die Malplatte, dann das Papier drauf und noch eine Schicht Medium drüber. Ich entschied mich bewusst dafür, nicht die gesamte Platte zu bedecken, sondern noch für schwarze Freiflächen.

Einmal kräftig Trocknen an der Luft oder mit dem Föhn.

Finnabair Schablone und Texturpaste

Ich liebe diese Schablone einfach, aber da sie eine von vielen Liebhaberinnen ist, kommt sie viel zu selten zum Einsatz 🙈 Von der Größe her eignete sie sich ideal für mein Projekt. Mit Texturpaste und dem Silikonpinsel trug ich sehr großflächig das Muster auf. Einige Stellen bekamen mehr Paste ab und andere weniger. So entstand ein schöner, dezenter Höheneffekt. Da ich wie immer ungeduldig bin, föhnte ich alles trocken.

Wer die Wahl hat…

So lange, ist mein letzten Gießen mit den Silikonformen von Finnabair schon her. Und ich habe immer noch einen riesigen Vorrat an Gießteilen. Also kramte ich mich durch meine 6 Kisten und versuchte mir Stück für Stück ein Motiv zu legen. Schnell griff ich zu den Zahnrädern und dem Steampunkschmetterling, die sich super ergänzten. Aber das war mir noch zu platt und zu einfach. Also entschied ich mich noch für die Teile der Sonnenblume und einige Blätter. Es gefiel mir irgendwie, aber aufkleben wollte ich es nicht, da ich nicht voll und ganz zufrieden war.

Ich erinnerte mich an ein Gespräch mit der lieben Nici, die mir mal sagte „Trau dich zu Schichten das sieht schwieriger aus als es ist“. Also holte ich meine Kiste mit verschiedensten Metallteilen und meine Chipboard-Kiste und suchte mir passende Elemente. Der Mandala von SnipArt ist echt schön und groß, nur zu groß für mein Projekt und so zerschnitt ich ihn kurzer Hand einfach in der Mitte. Die Zahnräder konnte ich einzeln so anordnen, wie sie mir gefielen. Und fertig.

Natürlich nicht fertig

Denn jetzt kommt der schwierigste Teil. Das Ankleben. Also das Ankleben selbst ist natürlich nicht schwierig, sondern das korrekte Anordnen. Ich entschied mich, ein Foto vom Arrangement zu machen und hoffte, ich merkte mir, wie ich alles zusammengestellt hatte. Kurzer Spoiler – nein es wurde dann doch irgendwie anders, nicht viel, aber anders 🙈

Also alles runter von der Malplatte und Stück für Stück mit Heavy Body Gel die Einzelteile an der richtigen Stelle fixieren. Ich gab mir wirklich viel Mühe, aber irgendwie wollte es sich nicht exakt wie auf dem Foto übertragen lassen. Es ist ja eigentlich auch gar nicht nötig, dass es exakt so angeordnet ist, aber irgendwie fand ich das Arrangement vorher schöner 🤣

Alles soweit aufgeklebt

Aber es fehlt irgendwie noch was. Ach klar, ich wollte ja noch Metallteile mit unterbringen. Da hab ich mittlerweile auch eine große Kiste mit diversen Formen und Größen. Trotz der Vielzahl entschied ich mich für 2 Metallteile, die mein ganzes Projekt ergänzen sollten. Auch die fixierte ich mit Heavy Body Gel. Da es ja deutlich länger zum Trocknen braucht, hatte ich noch die Möglichkeit, beide Teile in den unteren Schichten anzubringen.

Nun heißt es warten. Am besten über Nacht trocknen lassen. Dann kannst du sicher sein, dass jede noch so dicke Schicht durchgetrocknet ist und nichts einfach abfällt. Das wäre wirklich sehr ärgerlich. Manchmal ist Geduld dann eben doch eine Tugend.

Dunkler Rost

Ich nahm mir meinen dunkelbraunen Rost, einen Rundpinsel und eine Sprühflasche sowie meine Malplatte. Je nachdem ob man mit dem Pinsel tupft oder wischt, kommen unterschiedlich starke Strukturen hervor. Ich wechselte beides nach belieben, trug hier und da mehr Farbe auf. An einigen Stellen, wo sich die Gießteile überlappen, kommt man nicht ganz so gut ran. Da zeigt sich wieder, warum man vor dem Aufkleben grundieren sollte 🙈 Aber gut, ich musste jetzt so klar kommen. Also sprühte ich mit etwas Wasser die Farbe auf den Gießteilen an und lies sie in die Ritzen laufen. Nachdem alles so weit mit Farbe bemalt bzw. belaufen war, entschied ich mich spontan noch eine Schicht Rost ringsum den Rand zu verteilen.

Warten oder trocken föhnen?

Natürlich Föhnen. Ich bin, wenn es an die Spielerei mit Farben geht, viel zu aufgeregt, um zu warten, bis mein Projekt an der Luft getrocknet ist. Geht’s Dir da auch so oder bist du geduldig?
Es ist auch immer toll anzusehen, wie glänzend die Rostpaste beim Auftragen ist und wie matt sie nach dem Trocknen ist. Immer wieder faszinierend.

Distress Oxide

Ohne Tim Holtz geht es einfach nicht. Ich hab zwar schon das Collagepapier von ihm benutzt, aber an den Farben komme ich auch einfach nicht vorbei. Gerade mit der Rostpaste ergänzen sie sich so super. Also sprühte ich jetzt mit dem Distress Oxide Spray „wild honey“ in den Hintergrund. Denn der war mir irgendwie noch sehr nackig und passte nicht wirklich zu dem bereits rostigen Arrangement. Ich sprühte noch etwas Wasser auf die Farbe, damit sich noch dezenter wird und leicht verläuft. So langsam gefiel mir mein Projekt immer mehr. Mit dem Lindys Spray kam noch etwas Farbshimmer zum Einsatz. Auch beim Sprühen ließ ich bewusst freie Stellen, damit einfach mehr Charakter entsteht.

Finnabair Rost 2.0

Jetzt wurde es Zeit für die zwei weiteren Rostpasten. Denn nur so wird es zu einem authentischen Rosteffekt. Hier und da kam das Rotbraun und das Gelb zum Einsatz. Bis alle Gieß-, Metall- und Chipboardteile ihre Farbe hatten. Wenn mir Stellen zu stark Rotbraun oder Gelb sind, gehe ich einfach noch mal mit dem Dunkelbraun rüber. Je weniger ich darüber nachdenke, welche Farbe ich wann und wo einsetzen soll, desto schöner wird das Ergebnis. Loslassen und sich auf die Intuition verlassen. Klingt mal wieder leichter gesagt als getan. 😇 Der Rand bekam auch noch eine kleine Schicht vom Rotbraun.

Nachdem alles gut getrocknet war und das ganz ohne Föhn, kam noch der Feinschliff. Mit dem Finnabair Wax in vintage gold und kupfer, ging ich noch mal über einige Stellen. Den Hintergrund sparte ich dabei bewusst aus und widmete mich eher den sichtbaren Teilen im Vordergrund. Auch hier ganz nach Gefühl, trug ich mit dem Finger das Wax auf. Zum Schluss ging ich ein weiteres Mal über Teile vom Rand.

Fertig ☑️

Was sagst du dazu? Sollte ich hier auf dem Blog wieder öfter Mixed Media Inspirationen posten oder eher Tim Holtz? Oder vielleicht was ganz anderes? Lass es mich unbedingt wissen. Hier in den Kommentaren, in der Facebook-Community oder auf Instagram. Du hast viele Möglichkeiten mit mir oder meinen Designteam Kolleginnen in Kontakt zu treten.

Komm gut ins Wochenende.

BalilleDesign🖤

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