Lass uns spielen

Es ist wieder Freitag und ich bin wieder da. Wie Dir sicherlich nicht entgangen ist, kam in der letzten Woche kein Beitrag von mir. Das lag daran, dass ich privat und gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war und da brauchte ich dann eine kleine Pause. Heute bin ich allerdings wie gewohnt zurück und läute das Wochenende ein. 😊

Tim Holtz, Finnabair, alle Hersteller und Ich

Es gibt ja wirklich so viele Hersteller, so viel Material und unendlich viele Möglichkeiten, sein Geld fürs Hobby auszugeben. Doch wohin gehöre ich? Welche Richtung, welcher Stil, was genau passt zu mir? Hab ich meine Richtung gefunden? Oder traue ich mich nicht meine Nische zufüllen aus Angst, dass ich eigentlich nicht gut genug bin? Viele dieser Fragen zogen mir in den letzten Tagen durch den Kopf. Soll ich weitermachen oder mich trauen, altes, nicht genutztes Material zu verkaufen oder verschenken, weil das nicht mein Stil ist und mich nur belastet? Kann ich mich davon lösen und mich trauen „volles Risiko“ meinen Stil auszuleben?

Ja das kann ich!

Und es fühlt sich so gut an. Ich hab sämtliches Material zusammengepackt, was unnötigen Platz in meinem Atelier genommen hat und schaffe mir somit Platz, mich voll in meiner Stilrichtung auszutoben. Mit einem freien Geist kann man viel kreativer sein.

Tags gehen einfach immer

Los gehts also damit, ungenutztes Material aus meiner Nische zu nutzen. Also schnappte ich mir das Papierset von Tim Holtz, mit den unterschiedlichen „Halloween“ Papieren und fand schnell ein passendes. Heute mache ich mir das mit dem Hintergrund mal einfach und nehme einen fertigen. Aber ich wäre nicht BalilleDesign, wenn ich jetzt ein super coloriertes Stempelmotiv drauf klebe und bisschen Glitzer und fertig. Also schnitt ich zu erst aus dem Papier einen Tag mit den Maßen 15 x 8 cm und einen kleineren 9 x 5,5 cm. Dieses Tag auf Tag Procedere hatte ich schon mal gesehen und wollte das mal probieren. Damit noch etwas mehr Pepp entsteht, nähte ich schnell noch mit der Nähmaschine einen Rand.

Ursprünglich hatte ich mir die Nähmaschine am Anfang der Pandemie gekauft, um Masken zu nähen. Nachdem ich dann vergeblich versucht habe, einen Rock zu nähen, stand die Maschine eine ganze Weile rum. Mittlerweile bin ich so dankbar, dass ich sie habe, da man sie auch super fürs Basteln mit Papier nutzen kann.

Textur mit Clear Crackle

Um ein wenig Effekt in den Hintergrund zu bringen, trage ich die transparente Crackle Paste auf den großen Tag auf. Dafür nutze ich wie immer meinen Silikonpinsel und eine noch nicht verwendete Schablone von Tim Holtz. Die Paste lässt sich wirklich gut auftragen und durch die milchige Konsistenz weiß man auch, wo man schon was aufgetragen hat. Nachdem ich so weit zufrieden war, löste ich die Schablone vorsichtig. Die Paste sollte jetzt am Besten an der Luft trocknen, damit sie genügend Zeit hat, die Risse zu bilden. Währenddessen konnte ich meine Materialien reinigen und meinen Kaffee auffüllen.

Distress Ink vs. Distress Oxide

Um noch mehr Individualität in den Tag zu bringen, wurde es Zeit für etwas Farbe. Und das geht am leichtesten mit einer Mischung aus Distress Oxides und Distress Inks. Ich nahm mir zu erst das „peacock feathers“ Kissen und drückte es mehrfach auf meine Glasplatte. Dann kam Wasser dazu und beide Tags landeten abwechselnd in der Farbe. Kurz Antrocknen mit dem Föhn und es folgte das gleiche Spiel mit dem Distress Oxide „rusty hinge“ Kissen. Dadurch das der Tag ja nur aus Papier besteht und nicht mit Gesso geschützt ist, zieht die Farbe unterschiedlich tief ins Papier ein. Das gefiel mir ziemlich gut, auch wenn man auf den ersten Blick auf dem großen Tag keine wirkliche Veränderung sah. Ich sprühte nochmal etwas „frayed burlap“ auf, ließ es kurz antrocknen und nahm es dann mit einem Tuch wieder auf. So entstand noch ein ganz leichter, weiterer Oxide Effekt.

Finnabair Wax + Archival Ink

Nachdem beide schön getrocknet waren, ich habe natürlich mit dem Heat-Tool nachgeholfen, wurde es Zeit, die Crackle Paste hervorzuheben. Mit dem Finger trug ich dann unterschiedlich stark den Bronze Wachs von Finnabair auf. Spannend, wie dann die Strukturen zum Vorschein kommen und wie schön alles vom Schimmer überzogen ist.

Mit dem „dunkelbraunen“ Archival Ink Kissen und einem Blending Tool bekamen die Ränder und ein wenig Tag-Oberfläche eine schöne Schicht. So wirkt das alles gleich noch älter und einfach mehr Grunge. Das ist genau meins. 🤩 Beim kleinen Tag konnte man den Unterschied viel besser erkennen. Aber auch der große Tag hatte sich farblich ziemlich verändert.

Wow – viel zu groß

Beide Tags waren so weit farblich angepasst, dass ich echt zufrieden war. So konnte ich dann anfangen, meine Collage Stück für Stück aufzubauen. Als ich für den kleinen Tag einen guten Platz auf dem Großen suchte, war ich total unzufrieden. Farblich war alles superstimmig und passend, da hatte ich nichts auszusetzen. Aber der Kleine war einfach viel zu groß und hätte viel zu viel von meinem schönen großen Taghintergrund versteckt. Also musste ich schnell noch einen neuen kleinen Tag machen. Diesmal deutlich kleiner. Ich nähte schnell einen Rand drum herum und wiederholte die farbigen Parts noch mal schnell.

Zeit zum Zusammenlegen

Da der kleine Tag jetzt super auf den großen Tag passte, fehlte noch das Ganze drum herum. So viele kleine und große Tim Holtz Tütchen aus der Idea Ology Reihe, sind mittlerweile bei mir und warten darauf, eingesetzt zu werden. Also begann ich als Erstes mit Washi-Tape. Ich riss mir ein paar Streifen ab und verteilte dieses auf meinen Tags. Kopf aus – Collage an. Da es kein richtig und kein falsch gibt, legte ich einfach drauf los. Ich hatte mir schon vor einiger Zeit das Stampers Anonymus Stempelset mit den Tickets und die passenden Stanzen dazu geholt. Die Tickets habe ich mit Versafine auf Aquarellkarton gestempelt und in einer kleinen Kiste zu liegen. So kann ich sie je nach Einsatzgebiet farblich anpassen. Und so entschied ich mich auch jetzt ein paar Tickets mit „peacock feathers“ und „rusty hinge“ einzufärben.

Ich liebe einfach diese Stempelkissen. Diese tollen Effekte, wenn sie sich untereinander mischen oder mit Wasser reagieren. Einfach toll. Manchmal könnte ich nichts anderes machen, als irgendwas mit den Farben und Wasser Schicht für Schicht einzufärben.

Damit auch die Tickets passen, ging auch noch mal mit dem Blending Tool über die Kanten.

Today Karten und Collage Tiles

Ein Schriftzug musste irgendwie mit rein und die Flashcards fanden sofort einen Platz. Als ich das „Play“ fand, wusste ich sofort, das ist für mich heute stimmig. Mit einem Kinderfoto aus dem Collage Tiles Set und den Tickets passt es einfach super. Damit die „Play“ Karte noch etwas mehr Charakter bekommt, zerstörte ich die Ränder mit einem Distress Tool. Mit dem Archival Ink an dem Blending Tool bekam alles noch mal eine ordentliche Schicht „Schmutz“. Ich mag diesen abgegrabbelten, alten Look.

Aufkleben

Bevor ich alles auf den Tag klebe, kamen beide Tags noch auf ein Stück Graupappe. So bekamen sie mehr Stabilität und wellen sich auch nicht. Beide fixierte ich mit Geduld und Tombow auf der Pappe. Danach schnitt ich die überschüssige Pappe weg.

Mit den Resten baute ich mir schnell kleine Abstandshalter, für mehr Dimension. Der kleine Tag und das „Play“ bekamen einen doppelten Abstand mit Graupappe. Ich fixierte erst den Tag mit Tombow auf dem Tag. Danach das „Play“ und die anderen Teile konnte ich so noch gut drunter stecken oder drauf kleben.

Letzter Schritt

Um dem ganzen Tag noch den letzten Schliff zu verleihen, kam ein weiteres Mal der Bronze Wachs zum Einsatz. Damit ging ich über die Kanten und auch ein wenig auf die Collagenelemente. Somit entstand nochmal ein weiterer Schimmereffekt, der doch dezent ist.

Fertig ☑️

Ich fühlte mich zum Abschluss so inspiriert, dass ich noch stundenlang weiter basteln könnte. Aber die gute alte Zeit kam mir mal wieder dazwischen. Das kennst du sicher?!

Über Feedback oder kreativen Austausch freue ich mich immer. Egal ob hier in den Kommentaren, bei Instagram oder in der Stamping-Fairies Community.

Ich wünsche Dir ein inspirierendes Wochenende.

BalilleDesign🖤

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