„No-Stamps-Challenge“
Die letzten Wochen habe ich so viel meine neuen Stempel benutzt und versucht, meine Richtung zu finden. Und das läuft auch echt gut, nur möchte ich nicht jede Woche die Stampers Anonymous Stempel zeigen. Damit das Ganze nicht so eintönig wird, hab ich mir diese Woche eine eigene Aufgabe auferlegt.
Schaff ich es, etwas zu basteln, ohne einen einzigen Stempel zu nutzen?
Challenge accepted.
Artist Trading Card
In den letzten Wochen hab ich ja schon angefangen, meinen ATC Vorrat aufzustocken. Allerdings macht es trotzdem immer wieder Spaß, auf diesem kleinen Format etwas zu werkeln. Also kam mir das mit meiner eigenen „No-Stamps-Challenge“ ganz Recht, da ich auch Lust auf ATCs hatte.
Aus Aquarellpapier schnitt ich mir 4 ATCs mit den Maßen 6,4 x 8,4 cm. Ich hab mir irgendwie angewöhnt, meine Karten ohne Rand zu gestalten. Um sie zu stabilisieren, kommt aber immer Graupappe als Rückwand und dann noch mal ein Stück Cardstock mit meinen Daten. Am liebsten nutze ich für die Rückseiten meinen designten Stempel.
Distress Ink & Distress Oxide
Ich begann zuerst mit dem Distress Ink Kissen „fossilized amber„, in dem ich das Kissen mehrfach auf meine Glasplatte drückte. Mit wenigen Wasserspritzern die Farbe anlösen und rein mit den ATCs. Das Gelb leuchtet so wunderschön und durch die Reaktion der Farbe mit Wasser ergibt es immer einzigartige Hintergründe. Kurz trocknen. Weiter gehts mit „vintage photo“ aus der Distress Oxide Kollektion. Abdrücke auf meine Glasplatte, Wasser drauf und Karten rein. Ich ließ bewusst freie, weiße Stellen.
Tim Holtz Schablone
Mittlerweile bin ich ja doch besser ausgestattet, was die Distress Inks und Oxides angeht, als ich ursprünglich mal wollte. Aber es passte dann echt gut, dass ich das „fossilized amber“ auch als Oxide Kissen hatte. Mit einem Blendingbrush und der Tim Holtz Schablone wischte ich ein farblich passendes Muster. Irgendwie gefiel mir das erstaunlich gut. Um dann doch noch etwas mehr Kontrast reinzubringen, wischte ich mit dem Distress Oxide „walnut stain“ noch mehr Muster. Es war wirklich ganz dezent, aber so wird der Hintergrund eben Schicht für Schicht aufgebaut. (Zeit für Stempel – aber nein, ich bleibe stark)
Irgendwie fehlte mir aber trotzdem noch etwas mehr Dimension auf der Karte und so entschied ich mich, die translucent Texturpaste auszuprobieren. Dadurch das die Paste klar auftrocknet, sieht man den Untergrund noch durch und kann auf der Paste selbst trotzdem noch farblich spielen. Das ist wirklich klasse, wenn man mit weißer oder gefärbter Strukturpaste keine klare Grenze ziehen möchte. Sondern so wie in meinem Fall, eher eine verschwimmende Grenze ziehen möchte.
Sizzix Dies
Während die Paste auf den ATCs trocknete, widmete ich mich den Insekten von Sizzix/Tim Holtz. Ich kurbelte mir 4 Tiere aus Aquarellpapier durch die Stanzmaschine und war ein paar Minuten damit beschäftigt, die kleinen Einzelheiten aus den Tieren zu friemeln. Zugegeben, das ist wirklich keine schöne Arbeit und eigentlich ist es nur lästig. Aber es lohnt sich, denn die Insekten sind einfach so cool und detailliert. Ich klebte dann alle Einzelteile nach Lust und Laune aufeinander. Es gibt da sicherlich eine „richtige“ Klebereihenfolge, aber wer will schon alles nach Anleitung machen?
Finnabair Rost
Oha, wie lange hab ich die Paste gefühlt nicht mehr in der Hand gehabt. (Ich hatte einige Ideen, mit Stempeln die Tiere aufzuhübschen, aber es sollten ja keine genutzt werden) Also wurde es Zeit, mal wieder die Rostpasten zu nutzen. Nachdem ich reichlich hin und her überlegt hatte, entschied ich mich endgültig dafür, die Insekten mit einer Rostschicht zu überziehen. Abwechselnd ging ich mit Dunkelbraun, rotbraun und gelb über die Tiere. Durch die Vertiefungen war das schwerer als gedacht. Beim nächsten Mal werde ich wohl die einzelnen Schichten färben und später zusammenkleben. Mal schauen.
Weiter mit den ATCs
Die Paste war gut getrocknet und sicherheitshalber hielt ich noch mal kurz das Heat-Tool dran. Wäre wirklich blöd, wenn die Paste noch nicht trocken ist und dann unter Umständen auch noch verschmiert. Ich entschied mich dann, mit dem Dylusion Spray „melted chocolate“ auf die Karten zu sprühen. Blöde Idee, wie ich fand, aber war ja nun mal so passiert. Mit etwas Wasser versuchte ich die kleinen umliegenden Spritzer wieder anzulösen und sie über die ATCs laufen zu lassen. Föhnte die Farbe dann etwas an und nahm die überschüssige Farbe mit einem Papiertuch auf. Die Farbe lief schön in die tiefen Stellen der Strukturpaste aber hat mir auch ein wenig meine gewischten Muster zerstört. Aber ungewollte Aktionen entstehen nicht nur bei Mixed Media Projekten.
Archival Ink
Mit einem Blendingtool und dem schwarzen Archival Ink Kissen, färbte ich die Ränder deutlich ein. So bekommen die ATCs eine Art Rahmen und wirken gleich noch mal ganz anders, da die hellen Farben mehr leuchten. Ich legte dann ein weiteres Mal meine Schablone vom Anfang drüber und ging ganz leicht mit dem Schwarz drüber. Der Effekt ist wirklich nur ganz ganz leicht zu erkennen. Aber genau das macht meine ATCs aus. Ich möchte, dass der Betrachter immer wieder kleine neue Details entdeckt und sich dadurch vielleicht sogar inspiriert fühlt.
Insekten treffen auf ATCs
Probehalber ordnete ich die Insekten schon mal an, wie es mir gefiel. Dabei nehme ich mir gern etwas Zeit und schaue. ob nicht vielleicht noch irgendwo was fehlte oder nicht stimmig ist. Und ich fand die Tiere sehr dezent und leicht verschwimmend mit dem Hintergrund, aber es fehlte ganz klar noch etwas. So kamen dann die schwarzen Sticker von Tim Holtz zum Einsatz. Ich entschied mich, ohne groß nachzudenken für 4 Schriftzüge und klebte diese auf. Zwei von ihnen zerschnitt ich noch in der Mitte, da die ATCs sonst zu leer gewesen wären. Denn die Insekten haben ja alle eine unterschiedliche Größe.
Die letzten Handgriffe
Mit Schaumklebepads klebte ich die Insekten auf die Artist Trading Cards. Die hielten auch erstaunlicherweise diesmal echt gut. Manchmal kleben die Pads auf den Mixed Media Pasten und Hintergründen nicht so gut, da muss man dann ggf. mit Tombow nachhelfen. Um die Insekten noch ein klein wenig mehr hervorzuheben, nahm ich etwas vom Finnabair „vintage gold“ Wachs und ging ganz leicht mit dem Finger über die Tiere. Um das Ganze abzuschließen, kam noch etwas Stickles Kleber zum Einsatz. Davon drückte ich ein wenig auf Papier und nahm ihn dann mit dem Finger auf. So konnte ich ihn gut auf den Insekten verteilen.
Fertig ☑️
Wow, ich hab es wirklich geschafft und es war alles, aber nicht leicht. Ich wollte an so vielen Stellen so gerne zu Stempeln greifen, aber bin erstaunt, dass es auch ohne gut geht. Also ich bin sehr zufrieden mit meiner „No-Stamps-Challenge“. Was sagst du? Würdest du es schaffen?
Schreib mir gerne hier in die Kommentare, bei Instagram oder in der Stamping-Fairies Community. Da findest du auch Einzelheiten zu unserer Sommer-Challenge.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
BalilleDesign🖤