Tim Holtz Folio
Nachdem ich in der letzten Woche ja mal was anderes gezeigt habe, wollte ich diese Woche wieder in meinem gewohnten Stil basteln. Ich hatte die Woche Urlaub und wer mir auf Instagram folgt, der weiß, was ich zwischenzeitlich so gemacht habe. 🙈
Inspiration Tim Holtz Mini-Alben
Zugegeben, ich hab ja schon sehr viel mit den Produkten von Tim Holtz gearbeitet. Stempel, Schablonen, Farben und diverse Ephemeras nutze ich ja ziemlich häufig. Ich hab Dir auch schon gezeigt, was man so schönes mit dem Designpapier anstellen kann. Und dieses Mal dachte ich mir, ich nehme das Papier mir mal in den Fokus und lasse Stempel und Schablonen mal außen vor. Da im Shop so viele schöne Produkte sind, um ein Album oder eine Aufbewahrung zu basteln, musste ich mich erst mal eindecken. Zum Einen gibt es dieses schöne Journal aus Stoff und zum anderen ein Folio aus festem Papier. Beide hab ich hier aber nicht für mein Projekt genutzt. Denn da wollte ich irgendwie was Eigenes machen.
Du kannst natürlich jede Form, Größe oder Papierauswahl nehmen, die dir gefällt. Ich werde Dir auch noch zeigen, was ich mit den beiden Produkten oben so anstelle. Aber erst mal kommt heute meine Bastelvariante aus Tonkarton und einem 12×12″ Designpapier.
Welche Größe, wieviele Klappen usw.
Als Erstes benötige ich natürlich ein Grundgerüst. Ich hab mir dazu ein Stück braunen Farbkarton genommen, dieser ist mein Prototyp und dient in Zukunft auch als Vorlage für alle weiteren Folios. Ich hab mir mehrere Seiten abgemessen, viele Punkte und Striche gezogen und dann alles mit dem Cutter ausgeschnitten. Die 8 Falzlinien hab ich mir mit je 1 Zentimeter Breite gezogen.
Ich werde Dir die genauen Maße nicht nennen, denn du sollst dich völlig frei fühlen, jedes Maß zu nehmen, was Dir gefällt und was du an Papier zu Hause hast. Meine Idee soll dich einfach nur inspirieren und wenn du es doch exakt nach basteln möchtest, dann schreibst du mir das in die Kommentare, bei Instagram oder in die Stamping-Fairies Community😇
Übertragen auf das Designpapier
Das Übertragen ist ja nicht sehr schwer. Einfach die Schablone drauf legen, ringsherum mit Bleistift nachzeichnen und dann ausschneiden. Achte dabei unbedingt darauf, dass die Klappen oben und unten etwas schmaler in der Breite sind. Damit sich die Außenklappen besser schließen lassen. Das sind dann nur 1-2 mm auf jeder Seite, aber sonst klemmt es beim Schließen und drückt vielleicht noch das Papier unschön ein.
Dann noch schnell die Falzlinien ziehen. Etwas aufpassen muss man, dass sie an der richtigen Stelle sind. Einmal direkt, wo die Klappen sich treffen und dann 1 cm in die Klappe hinein.
Grundgerüst fertig – die Spiele können beginnen
Ich wollte das mein Folio möglichst alt und abgewetzt aussieht. Dafür zerstöre ich wirklich alle Außenkanten mit dem Distress-Tool. Ich habe schon lange eins vom Prima, aber das hier von Bella! erfüllt den gleichen Zweck. Wenn die Seiten dabei einreißen, kommt mir das absolut gelegen. Du entscheidest selbst für dich, wie kaputt oder ordentlich deine Seiten aussehen sollen. Das ist absolut Geschmackssache.
Damit noch mehr künstlicher Alterungseffekt entsteht, nutze ich die Archival Ink Kissen in „vintage photo“ und „ground espresso“. Mit dem Blendingtool gehe ich in die helle Farbe und färbe die Ecken und Kanten gründlich ein. Hier und da kommt das Dunkelbraun auch noch zum Einsatz. Es ist immer faszinierend, wie schnell sich so ein Grunge-Look entsteht. Bisschen Distress-Tool und ein bisschen braune Farbe und fertig.
Nichts verkommen lassen
Aus den Reststücken vom Designpapier werde ich ein kleines Extra basteln. Denn ich möchte möglichst viel vom Papier nutzen. Du kennst es sicherlich auch, die Kiste mit den Schnipseln und Papierresten, die trotz Nutzung irgendwie immer größer wird?!
Ich entschied mich, die die 3 Stücken aneinanderzukleben. Damit sich das besser auf und zu klappen lässt, habe ich am großen und mittleren Stück bei je 1 cm eine Falzlinie gemacht. Dann wurde diese ordentlich in beide Richtungen geknickt und mit dem Falzbein so glatt wie möglich gefaltet. Auf das kleine und mittlere Papierstück kam an die lange Kante jeweils ein Stück doppelseitiges Klebeband. Diese Stellen klebte ich dann auf die gefalzten Kanten. Damit es aber nicht so langweilig aussieht, habe ich mit dem Lineal und Bleistift noch eine Schräge an der oberen Kante eingezeichnet. Mit einem Cutter habe ich das langgezogene Dreieck abgeschnitten. Schon sieht das ganz viel spannender aus. Schon alle Kanten mit dem Falzbein nachfahren, damit das Ganze schön flach wird.
Auch hier kam das Distress-Tool und die Stempelkissen zum Einsatz. Denn jedes einzelne Papier in meinem Tim Holtz Folio Projekt wird zerstört und geinkt.
Aus dem einen Streifen der, noch übrig war, kann man super eine kleine Einstecktasche machen.
Designpapier Tim Holtz Collection
Ja, auch ich hab wahnsinnig viel Designpapier aus Action angesammelt. Da ist es auch völlig egal, ob man Verschnitt hat und wie viel. Aber ganz ehrlich, manchmal braucht man was wirklich Besonderes und da zeigt sich wieder Qualität vor Quantität. Und ich liebe die Tim Holtz Papiersets. Bis jetzt habe ich mich nur an die „kleinen“ Papiersets herangetraut. Allerdings brauche ich für die meisten meiner Projekte kein 12×12″ Papier. Aus den drei Sets, die ich zu Hause hatte, ging ich Stück für Stück die Packungen durch und wählte Papiere aus, die etwas zu meinem Landkarten-Stil passen. Am Ende sieht man zwar so gut wie nichts mehr von dem Grundpapier, aber irgendwie wollte ich trotzdem ein stimmiges Bild.
Papier war ausgewählt und zurechtgeschnitten.
Kanten zerstört und mit Farbe versehen.
Mit Tombow klebte ich die Papiere auf der Vorder- und Rückseite an die passenden Stellen.
kleine Einstecktaschen
Aus meinem Restpapier vom Anfang und von dem Verschnitt für die einzelnen Klappen, entstanden schnell zwei kleine Einstecktaschen. Auch hier das gleiche Spiel, schneiden, zerstören und mit Farbe versehen. Zum Aufkleben nutzte ich allerdings doppelseitiges Klebeband. Jeweils an die untere Kante, sowie an die Ecken bzw. bei der rechten Tasche kam nur rechts und unten Klebeband ran.
So viele Schnipsel
Dann hatte ich trotzdem noch einen recht großen Haufen mit Papierresten. Daher entschied ich mich, die Papiere Stück für Stück zu nutzen und für das Folio zu verwenden. Als Erstes bekam das 3er Gimmick auf der Vorder- und Rückseite passendes Designpapier. Dafür hab ich mir abgemessen, wie breit die einzelnen Faltblätter sind und wie hoch. Für die Höhe habe ich an der höchsten Kante gemessen, denn ich möchte ja, dass das Designpapier auch die Schräge hat. Nachdem Schneiden legte ich die Teile einzeln an mit ein bisschen Rand nach oben und legte wieder mein Lineal an. So konnte ich ungefähr die Schräge einzeichnen und mit dem Cutter abschneiden. Nach dem Zerstören und Einfärben klebte ich alles mit Tombow fest.
Kleines Mini-Etwas mit Öse
Ich nahm mir weitere Papiere, die farblich und vom Muster zusammenpassten und schnitt sie mir alle zurecht. Unten das größte Stück und nach oben hin wurden die Papiere kürzer und schmaler.
Zerstören. Einfärben.
Mit der Ösenzange ein Loch rein und mit einer Öse verbinden. Schon hatte ich das nächste kleine Gimmick zum Einstecken.
Nach diesem Prinzip verwertete ich noch einige Schnipsel. So entstanden noch eine große Einstecktasche in der Mitte des Folios. Auf der oberen und unteren Klappe kamen noch schmale Taschen. Auf der unteren Klappe sogar noch eine Tasche auf der Tasche.
Bei der linken Klappe entschied ich mich für eine kleine Extraklappe. Auf der Vorder- und Rückseite befinden sich jeweils eine kleine Einstecktasche. Und unter der Klappe noch mal eine Tasche.
Wahnsinn, was man dann doch mit den ganzen Resten noch so anstellen kann. Am Ende blieb fast kein Papier mehr übrig.
Der Verschluss
Ich war so in dem ganzen Schneiden, Kleben, Zerstören und Färben vertieft, dass ich mir überhaupt keine Gedanken über den Verschluss gemacht habe. Es gibt ja so viele Varianten, wie man ein Folio verschließen kann. Egal ob Banderole, Magnet, Klettverschlüsse, Knopf, Brad oder Band, jeder Einzelne hat seinen Charme. Wenn man allerdings wie ich, dass vorher nicht bedacht hat, schrumpft die Auswahl…
Und dann kam mir die rettende Idee. Ich hab doch die Woche, Papier und Stoff gefärbt. Da kam mir der in Kaffee gefärbte Stoff ganz gelegen und eignete sich unter anderem farblich hervorragend, um mein Folio zu verschließen. Als hätte ich mir das von Anfang an so gedacht.
Ich finde, es ist wirklich sehr gut gelungen und ich freue mich schon, es zu dekorieren.
Lass mich doch gerne mal wissen, ob du zum Thema dekorieren, mal einen Beitrag lesen möchtest.
Nutze dafür gerne die Kommentare, Instagram oder die Stamping-Fairies Community.
Vielleicht hast du ja auch Lust, das Folio einen Sommerlook zu verpassen. Dann setz dich noch schnell ran und versehe es mit dem #stampingfairieschallenge07. Bis zum 31.07. läuft noch die aktuelle Sommerchallenge.
Alles Liebe.
BalilleDesign🖤